Was ist bioaktives Infrarotlicht und was nicht?
Einfach erklärt: sachlich, verständlich und wissenschaftlich fundiert.
Einfach erklärt
Bioaktives Infrarotlicht ist eine gezielte Form von Lichtanwendung. Bestimmte Lichtwellen treffen auf den Körper, werden aufgenommen und können biologische Prozesse anstoßen. Dahinter steckt keine Zauberei, sondern Physik, Biochemie und klare Parameter.
Wie funktioniert das?
In unseren Zellen arbeiten Mitochondrien als kleine Kraftwerke. Trifft Licht in passenden Wellenlängen auf sie, kann das messbare Reaktionen auslösen.
- Energieproduktion: Zellen können mehr ATP bereitstellen.
- Mikrozirkulation: Blutfluss und Sauerstoffversorgung können sich verbessern.
- Regeneration: Gewebeprozesse können unterstützt werden.
Eine zentrale Rolle spielt das Enzym Cytochrom‑c‑Oxidase. Es reagiert besonders auf rotes Licht im Bereich etwa 630 bis 680 nm und auf nahes Infrarot im Bereich etwa 810 bis 850 nm.
Was macht bioaktives Infrarotlicht besonders?
1. Gezielte Wellenlängen
NIR steht für Near Infrared. Zusammen mit rotem Licht wird ein Bereich genutzt, der vom Körper gut aufgenommen wird.
- Rotlicht: Wirkt eher in oberflächennahen Schichten.
- NIR: Dringt tiefer ins Gewebe ein, typisch 10 bis 15 mm.
2. Modulation durch Impulse
Statt reinem Dauerlicht kann das Licht in kurzen Impulsen abgegeben werden. Ziel ist es, Zellen gezielter anzusprechen und biologische Reaktionen zu unterstützen.
3. Tiefe Anwendung
Die Kombination aus passenden Wellenlängen und Impulsen ermöglicht eine adressierte Anwendung auch in tieferen Schichten wie Muskeln, bindegewebigen Strukturen oder an Gelenken.
Was bioaktives Infrarotlicht nicht ist
- Keine breitbandige Wärmequelle: Heizlampen oder Saunen senden meist MIR oder LWIR. Das wirkt überwiegend als Wärme an der Oberfläche und ist nicht mit gezielter Photobiomodulation gleichzusetzen.
- Kein reines Rotlicht ohne Tiefe: Rotlicht allein wirkt vor allem oberflächlich.
- Kein statisches Dauerlicht als Allheilmittel: Ohne passende Parameter und Modulation wird das Potenzial der Photobiomodulation nicht ausgeschöpft.
- Keine Heilsversprechen: Bioaktives Infrarotlicht ist ein Werkzeug, kein Garant für bestimmte Ergebnisse.
Wissenschaftlich betrachtet
Der Ansatz gehört zur Photobiomodulation. Studien legen nahe, dass passende Anwendungen Prozesse unterstützen können, die mit Schmerzwahrnehmung, Geweberegeneration und Durchblutung in Verbindung stehen. Ergebnisse können individuell unterschiedlich ausfallen.
Wichtiger Hinweis: Die Anwendung ersetzt keine medizinische Diagnose oder Behandlung. Bei Unsicherheiten oder bestehenden Erkrankungen bitte ärztlich beraten lassen.
Kurz gesagt
- Bioaktives Infrarotlicht nutzt gezielte Wellenlängen und Impulse.
- Der Fokus liegt auf biologisch sinnvollen Parametern statt auf bloßer Wärme.
- Richtig angewendet kann es Körperprozesse unterstützen, ersetzt aber keine Therapie.
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Von der Haut bis zur Zelle – wie Infrarotlicht tief im Gewebe wirkt