Von der Haut bis zur Zelle: wie Infrarotlicht tief im Gewebe wirkt
Einfach erklärt: sachlich, verständlich und wissenschaftlich fundiert.
Schritt 1: Eindringen ins Gewebe: die Bedeutung der Wellenlänge
Wie tief Licht in biologisches Gewebe eindringt, hängt maßgeblich von seiner Wellenlänge und der Art der Anwendung ab.
Die InfraBalance™ Modulation kombiniert gezielt Rotlicht und Nahinfrarotlicht (NIR) mit präzise abgestimmten Impulsfrequenzen:
- Rotlicht (ca. 630 bis 680 nm) wirkt überwiegend in den oberen Hautschichten und bereitet das Gewebe auf tiefer eindringende Wellen vor.
- Nahinfrarotlicht (NIR; ca. 780 bis 1400 nm) wird im Vergleich zu vielen anderen Lichtarten weniger stark von Wasser, Hämoglobin und Melanin absorbiert. In Kombination mit der InfraBalance Modulation kann es typischerweise bis zu 10 bis 15 mm in das Gewebe vordringen und so auch Muskeln, Sehnen und Gelenke erreichen.
Zum Vergleich: Mittleres Infrarot (MIR; 1400 bis 3000 nm) und langwelliges Infrarot (LWIR; ab 3000 nm) werden nahezu vollständig von Wasser in den oberen Hautschichten absorbiert. Ihre Wirkung ist vor allem thermisch und bleibt auf die Hautoberfläche beschränkt.
Schritt 2: Ankunft in der Zelle: Ziel Mitochondrien
Erreicht NIR die tieferen Gewebeschichten, trifft es auf die Mitochondrien, die Energiewerke der Zellen. Dort befindet sich das Enzym Cytochrom‑c‑Oxidase (CCO), das Photonen im NIR‑Bereich aufnehmen kann. Diese Lichtaufnahme ist der Startpunkt einer biochemischen Reaktionskette, die den zellulären Energiestoffwechsel beeinflussen kann.
Schritt 3: Startsignal Stickstoffmonoxid (NO)
Unter ungünstigen Bedingungen kann Stickstoffmonoxid (NO) an CCO binden und die Atmungskette bremsen. Wird NIR absorbiert, kann sich diese Bindung lösen:
- Zellatmung entblocken: Der Elektronenfluss in der mitochondrialen Atmungskette wird wieder effizienter.
- Gefäße erweitern: Freigesetztes NO wirkt vasodilatatorisch. Die Durchblutung sowie Sauerstoff‑ und Nährstoffversorgung können sich verbessern.
Schritt 4: die biologische Kaskade
- Mehr ATP: Durch den reaktivierten Elektronentransport steigt die Produktion von Adenosintriphosphat, der universellen Energiewährung der Zellen.
- Bessere Versorgung: Erweiterte Gefäße bringen mehr Sauerstoff und Nährstoffe in das Gewebe.
- Unterstützung der Regeneration: Mehr Energie und verbesserte Mikrozirkulation können physiologische Reparaturprozesse unterstützen und proinflammatorische Signale reduzieren.
Fazit
Infrarotlicht wirkt nicht durch Magie, sondern über nachvollziehbare physikalische und biochemische Mechanismen. Mit der richtigen Wellenlänge, Impulssteuerung und Anwendungstiefe kann es Prozesse unterstützen, die für Regeneration, Durchblutung und Gewebestoffwechsel relevant sind.
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