Gesicherte Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Wissenschaftliche Zusammenfassung

Lichttherapie und Druckentlastung mindern Nackenschmerz, Alayat et al., 2020

Randomisierte, verblindete Studie zu gepulstem Nd:YAG-Laser plus progressiver Druckentlastung und Übungen bei zervikalem myofaszialem Schmerzsyndrom

Kurzfassung

Die Studie untersuchte bei 50 Erwachsenen mit aktiven Triggerpunkten im oberen Trapezmuskel, ob eine lichtbasierte Therapie mit gepulstem Nd:YAG-Laser zusätzlich zur progressiven Druckentlastung und zu Übungen Schmerzen und Beweglichkeit stärker verbessert als eine Placebo‑Lichtanwendung plus dieselben Maßnahmen. Nach vier Wochen zeigte die Laser‑Kombination größere Verbesserungen bei Schmerz, Druckschmerzschwelle und Bewegungsumfang.

Worum geht es?

Myofasziale Triggerpunkte sind überempfindliche Knoten in der Muskulatur. Typisch sind Nackenschmerzen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Alle Teilnehmenden erhielten ein Übungsprogramm und eine Technik zur progressiven Druckentlastung der Triggerpunkte. Zusätzlich bekam eine Gruppe eine Lichttherapie mit gepulstem Nd:YAG‑Laser, die Vergleichsgruppe eine Placebo‑Lichtanwendung.

Das Wichtigste für Anwender

  • Studiendesign: randomisiert, verblindet, zwei Gruppen mit jeweils 25 Personen, Behandlungsdauer vier Wochen.
  • Kombination wirkte stärker: Schmerz auf visueller Skala sank deutlicher, die Druckschmerzschwelle stieg stärker und der zervikale Bewegungsumfang verbesserte sich mehr in der Laser‑Gruppe als in der Placebo‑Gruppe.
  • Therapiebausteine bleiben wichtig: Übungen und manuelle Druckentlastung wurden in beiden Gruppen eingesetzt. Die Lichtanwendung diente als Ergänzung.
  • Nutzen mit Augenmaß: Ergebnisse betreffen einen kurzen Zeitraum von vier Wochen. Aussagen zur Dauerwirkung erfordern weitere Forschung.

Was bedeutet das im Alltag?

Wer unter Nackenschmerz durch Triggerpunkte leidet, profitiert von einem strukturierten Übungsprogramm und manueller Druckentlastung. Die Studie zeigt, dass eine ergänzende Lichtanwendung mit gepulstem Nd:YAG‑Laser kurzfristig zusätzliche Verbesserungen bringen kann. Ob, wie oft und wie lange eine solche Ergänzung sinnvoll ist, sollte individuell fachlich beurteilt werden.

Wie verlässlich sind die Ergebnisse?

  • Randomisierung und Verblindung: Zuordnung per Zufall, Placebo‑Vergleich, Verblindung beschrieben.
  • Stichprobe: 50 Erwachsene mit aktiven Triggerpunkten im oberen Trapezmuskel, Einzelzentrum.
  • Endpunkte: Schmerz per visueller Analogskala, Druckschmerzschwelle und zervikaler Bewegungsumfang.
  • Limitationen: Beobachtung über vier Wochen, keine Nachverfolgung langfristiger Effekte, Durchführung an einem Zentrum.

Hinweis zu Parametern

In der Laser‑Gruppe wurden mindestens acht Triggerpunkte behandelt. Pro Punkt wurde in vier Phasen eine Gesamtenergie von 50 Joule appliziert. Technische Eckdaten laut Volltext: Wellenlänge 1064 nm, Spitzenleistung 3000 W, mittlere Leistung 10,5 W, Pulsdauer 100 Mikrosekunden, Frequenz 15 Hz, Tastverhältnis 0,1 Prozent, Spotgröße 0,2 Quadratzentimeter. Anwendung dreimal pro Woche über vier Wochen. Diese Angaben dienen der Information und sind keine Anwendungsempfehlung.

Vollständige Quelle

  1. Alayat MS, Battecha KH, ELsodany AM, Ali MI. Pulsed Nd:YAG laser combined with progressive pressure release in the treatment of cervical myofascial pain syndrome: a randomized control trial. Journal of Physical Therapy Science. 2020;32(7):422–427. DOI: 10.1589/jpts.32.422, PMID: 32753780.

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Verfasser dieses Fachartikels:
Dr. scient. med. Gaeds. Promotion in medizinischen Wissenschaften, verliehen durch die IK Akhunbaev Kirgisische Staatliche Medizinische Akademie in Bischkek. Keine ärztliche Approbation. Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Analyse und verständlicher Aufbereitung aktueller Forschung zu bioaktiven Infrarotlicht-Anwendungen.

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