Gesicherte Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Expertenanalyse

Lichtbasierte Schmerztherapie bei Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz): Ergebnisse der Meta‑Analyse, Yeh et al., 2019

Systematische Übersicht & Meta‑Analyse randomisierter Studien zur lichtbasierten Photobiomodulation (LLLT) bei Fibromyalgie

Kurzfassung

Die Autorengruppe sichtete 9 randomisierte Studien mit insgesamt 325 Personen mit Fibromyalgie (Faser-Muskel-Schmerz). Im Vergleich zu Placebo‑Laser zeigte Low‑Level‑Lasertherapie (LLLT) in mehreren Messgrößen größere Verbesserungen, darunter der Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ), Schmerz, Zahl druckschmerzhafter Punkte, Fatigue, Steifigkeit, Depression und Angst. Bei Ergänzung zu einem standardisierten Übungsprogramm ergab sich kein zusätzlicher Vorteil; eine einzelne Studie mit kombinierter LLLT/LED‑Phototherapie berichtete hingegen deutliche Verbesserungen gegenüber Placebo.

Worum geht es?

Fibromyalgie verursacht weit verbreitete Schmerzen, Müdigkeit und Schlaf‑/Stimmungsprobleme. LLLT (Photobiomodulation) nutzt rotes und nahinfrarotes Licht in niedriger Dosis, um biologische Prozesse zu beeinflussen, ohne das Gewebe zu erhitzen. Die Review fasst zusammen, ob LLLT Symptome im Vergleich zu Placebo oder zu aktiven Maßnahmen messbar verbessert.

  • Studienbasis: 9 RCTs (n=325), recherchiert bis August 2018; Qualitätsbewertung nach Cochrane‑Kriterien.
  • Primäre Endpunkte: FIQ‑Gesamtscore, Schmerzstärke, Zahl druckschmerzhafter Punkte.
  • Sekundäre Endpunkte: Fatigue, Steifigkeit, Angst, Depression.

Das Wichtigste für Anwender

  • Gegenüber Placebo besser: In der Gesamtauswertung schnitt LLLT bei FIQ, Schmerz, Tender Points, Fatigue, Steifigkeit, Depression und Angst signifikant besser ab.
  • Übungsprogramm: LLLT zusätzlich zu einem standardisierten Übungsprogramm brachte keinen Mehrwert, Bewegung bleibt also zentral.
  • Kombinationsansatz: Eine einzelne RCT mit kombinierter LLLT/LED‑Phototherapie zeigte zusätzliche Vorteile (u. a. Schmerz, Tender Points, Fatigue) gegenüber Placebo.
  • Verträglichkeit: Die Autor:innen bewerten LLLT als gut verträglich. Konkrete Protokolle müssen dennoch individuell geprüft werden.

Was bedeutet das im Alltag?

LLLT kann bei Fibromyalgie als ergänzender Baustein in einem aktiven Gesamtkonzept sinnvoll sein, zusammen mit Bewegung, Schlafhygiene und ärztlich abgestimmter Behandlung. Die Ergebnisse sprechen für eine realistische Erwartung: LLLT ist kein Ersatz für Training und Lebensstilbausteine.

Wie verlässlich sind die Ergebnisse?

  • Evidenzqualität: Die eingeschlossenen RCTs waren teils nur niedrig bis mittel bewertet (u. a. unklare Randomisierung; oft nur Patientenverblindung; in einer Studie 20 % Verlust im Follow‑up mit Per‑Protokoll‑Analyse).
  • Heterogenität: Unterschiedliche Gerätetypen, Energiequellen, Belichtungszeiten sowie Begleitmedikation erschweren klare, allgemeingültige Schlüsse.

Hinweis zu Parametern

Die Studien nutzten verschiedene Wellenlängen, Dosen (Energie/Fläche), Sitzungsdauern und Anwendungspläne. Daraus lassen sich keine pauschalen Protokolle ableiten. Für Entscheidungen vor Ort sind die Volltexte der Einzelstudien maßgeblich – und die Einbettung in ein fachlich abgestimmtes Gesamttherapiekonzept.

Vollständige Quelle

  1. Yeh SW, Hong CH, Shih MC, Tam KW, Huang YH, Kuan YC. Low‑Level Laser Therapy for Fibromyalgia: A Systematic Review and Meta‑Analysis. Pain Physician. 2019;22(3):241–254. PMID: 31151332.

Für diese Veröffentlichung ist auf PubMed/Journalseite kein DOI angegeben; verlinkt ist die PMID.


Verfasser dieser Zusammenfassung:
Dr. scient. med. Gaeds. Promotion in medizinischen Wissenschaften, verliehen durch die IK Akhunbaev Kirgisische Staatliche Medizinische Akademie in Bischkek. Keine ärztliche Approbation. Schwerpunkt: wissenschaftliche Analyse und laienverständliche Aufbereitung aktueller Forschung zu lichtbasierten Anwendungen.

Rechtlicher Hinweis:
Diese Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzen keine Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Es werden keine Heilversprechen abgegeben. Angaben zu möglichen Parametern sind allgemeiner Natur und keine Empfehlung für den Einzelfall. Beginnen, ändern oder beenden Sie keine Therapie ohne Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal. Notfälle erfordern sofortige medizinische Hilfe.

Hinweis: Die in diesem Bereich dargestellten Inhalte sind frei formulierte, allgemein verständliche Zusammenfassungen veröffentlichter wissenschaftlicher Arbeiten. Sie dienen ausschließlich der wissenschaftlichen Information und ersetzen keine medizinische Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Es werden keine Heilversprechen abgegeben und dies gilt auch dann, wenn Inhalte versehentlich so verstanden werden sollten. Ergebnisse, Effekte und Zahlen beziehen sich auf die jeweiligen Originaluntersuchungen. Eine Übertragbarkeit auf einzelne Personen ist nicht gesichert. Methodische Grenzen, Unsicherheiten und abweichende Befunde sind möglich. Der Forschungsstand entwickelt sich fortlaufend. Die vollständigen Inhalte, Daten und Abbildungen finden sich in den verlinkten Originalquellen. Alle Rechte an den Originalstudien verbleiben bei den jeweiligen Urheberinnen, Urhebern und Verlagen.