Gesicherte Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Expertenanalyse | Photobiomodulation bei muskuloskelettalen Schmerzen

Schmerzreduktion bei muskuloskelettalen Beschwerden: Ergebnisse aus de Oliveira et al., 2022

Was zeigt die Übersichtsarbeit zur Photobiomodulation mit Laser und LED bei häufigen Schmerzbildern wie Arthrose, Nacken, Rücken und Fibromyalgie. Laienverständlich erklärt, mit Nutzen für den Alltag und klaren Grenzen der Aussagekraft.

Worum geht es

Die Autorinnen und Autoren geben einen Überblick zur Anwendung von Photobiomodulation mit rotem Licht und Nahinfrarotlicht bei muskuloskelettalen Schmerzen. Gemeint sind Lichtanwendungen mit geringer Intensität, die biologische Prozesse anstoßen, ohne Gewebe zu schädigen. Der Beitrag ordnet die Evidenz zu typischen Indikationen ein und beschreibt, wie Licht biologisch wirken kann.

Das Wichtigste für Anwender

  • Messbare Schmerzlinderung: Der Review berichtet Hinweise auf reduzierte Schmerzintensität unter anderem bei unspezifischen Knieschmerzen, Arthrose, Beschwerden nach Hüfttotalendoprothese, Fibromyalgie, Kiefergelenksbeschwerden, Nackenschmerzen und Rückenschmerzen.
  • Nicht invasiv und ohne Medikamente: Photobiomodulation nutzt Lichtquellen mit geringer Intensität und kann ergänzend zu Bewegung und Alltagsstrategien eingesetzt werden.
  • Biologisch plausibel: Beschriebene Mechanismen sind unter anderem mitochondriale Aktivierung, mehr ATP, entzündungsmodulierende Effekte sowie direkte Effekte an Nervenmembranen.
  • Sicherheit im Fokus: Die Methode gilt im klinischen Alltag als gut verträglich. Die richtige Anwendung ist entscheidend, um Wärmeentwicklung an der Oberfläche zu vermeiden.

Was bedeutet das im Alltag

Für Menschen mit wiederkehrenden oder chronischen muskuloskelettalen Schmerzen kann Photobiomodulation eine ergänzende Möglichkeit zur Linderung sein. Sie ersetzt keine Diagnostik und keine ärztliche Behandlung. Sie wird oft mit Bewegung, ergonomischen Routinen und Schlafhygiene kombiniert. Wichtig ist ein strukturiertes Vorgehen mit geeigneten Parametern und ausreichend Terminen, da Effekte wieder abklingen können, wenn Anwendungen zu selten erfolgen.

Wie verlässlich sind die Ergebnisse

  • Publikationstyp: Narrativer Review mit Schwerpunkt auf Schmerzreduktion bei häufigen muskuloskelettalen Indikationen. Kein systematisches Review und keine Metaanalyse.
  • Evidenzbasis: Mehrere klinische Studien werden referenziert. Protokolle, Geräte und Dosierungen unterscheiden sich, was Vergleiche erschwert.
  • Interessenkonflikte: Offengelegt sind Verbindungen zu einem Gerätehersteller. Das ist bei der Bewertung der Ergebnisse zu berücksichtigen.
  • Übertragbarkeit: Aussagen gelten für die beschriebenen Anwendungen und Parameter. Abweichende Protokolle erfordern eigene Evidenz.

Hinweis zu Parametern

Photobiomodulation arbeitet mit rotem Licht und Nahinfrarotlicht. Die Anwendung muss so erfolgen, dass kein Wärmestau auf der Haut entsteht, da übermäßige Wärme die gewünschte biologische Wirkung mindern kann. Eindringtiefen werden laienverständlich im Millimeterbereich beschrieben. Für zuverlässige Ergebnisse sind konsistente Punkt‑zu‑Punkt‑Applikationen, passende Energien je Behandlungsstelle und ausreichend viele Anwendungen wichtig.

Wie kann Licht biologisch wirken

  • Mitochondrien: Aktivierung von Atmungskettenenzymen mit mehr ATP sowie nachgelagerten Anpassungsprozessen.
  • Nervenmembran: Modulation von Ionenkanälen kann Schmerzsignale abschwächen.
  • Entzündung: Hinweise auf eine Reduktion proinflammatorischer Mediatoren wie PGE2, IL‑6 und TNF alpha.

Rechtlicher Hinweis

Diese Seite ist eine allgemein verständliche Zusammenfassung einer wissenschaftlichen Publikation. Sie ersetzt keine medizinische Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Es werden keine Heilversprechen gegeben. Aussagen zur Wirksamkeit beziehen sich nur auf die in der Quelle beschriebenen Anwendungen und Parameter. Individuelle Entscheidungen zur Therapie gehören in ärztliche Hände.

Quelle

de Oliveira MF, Johnson DS, Demchak T, Tomazoni SS, Leal‑Junior EC. Low‑intensity LASER and LED for pain control of common musculoskeletal conditions. Eur J Phys Rehabil Med. 2022 Apr 58(2)282‑289. DOI: 10.23736/S1973-9087.21.07236-1. PMID: 34913330.


Verfasser dieser Zusammenfassung:
Dr. scient. med. Gaeds. Promotion in medizinischen Wissenschaften, verliehen durch die IK Akhunbaev Kirgisische Staatliche Medizinische Akademie in Bischkek. Keine ärztliche Approbation. Schwerpunkt auf wissenschaftlicher Analyse und verständlicher Aufbereitung aktueller Forschung zu bioaktiven Infrarotlicht‑Anwendungen.

Hinweis:
Dieser Fachbeitrag erklärt medizinische Begriffe und Zusammenhänge in einfachen Worten. Die Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information. Sie ersetzen keine medizinische Untersuchung, Diagnose oder Behandlung. Es werden keine Heilversprechen abgegeben und dies gilt auch dann, wenn Inhalte versehentlich so verstanden werden sollten. Wissenschaftliche Sachverhalte können vereinfacht oder verkürzt dargestellt sein. Angaben zu möglichen biologischen Mechanismen, Parametern oder Anwendungsbeispielen sind allgemeiner Natur und stellen keine Empfehlung für eine individuelle Anwendung dar. Beginnen, ändern oder beenden Sie keine medikamentöse oder sonstige Behandlung ohne Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal. Bei Beschwerden, chronischen Erkrankungen, Schwangerschaft oder Unsicherheit wenden Sie sich an eine Ärztin oder einen Arzt. Notfälle erfordern sofortige medizinische Hilfe. Sofern Erfahrungen Dritter beschrieben werden, handelt es sich um persönliche Eindrücke ohne Beweis für eine allgemeine Wirkung. Rechte an Originalinhalten wie Texten, Grafiken oder Abbildungen verbleiben bei den jeweiligen Urheberinnen, Urhebern und Verlagen.

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